Am Mittwochabend, 2. März, berichteten auch deutsche Medien von einem Bombenangriff auf ein Blindenwohnheim in Charkiw (Ukraine). Unsere Kontaktperson vor Ort, eine selbst blinde Lehrerin, bestätigte dies und hat zwei Videos geschickt.
Mitarbeiter aus Heimleitung und Hauswirtschaft drücken darin ihre Fassungslosigkeit und ihr Entsetzen aus: „Nichts ist den Angreifern heilig, vor nichts machen sie halt“, so die langjährige Köchin wörtlich.
Video vom 2. März 2022
Ein nicht genannter Mitarbeiter der Schule oder des Heims:
„Hier eine kurze Spontan-Reportage. Gegenüber der Schule gibt es also dieses Heim. Dieses Heim hat einen Bomben-Treffer abbekommen. Die Druckwelle hat vieles beschädigt, durcheinandergeworfen, Dann ist zu sehen, wie die Druckwelle alles, was aus Holz ist (Eingangstür, Fenster) zerstört oder jedenfalls stark beschädigt hat. Das alles ist definitiv kein Fake, ich zeige Ihnen, wie es wirklich ist. Blinde Kinder. Behinderte Menschen, die nie in ihrem Leben die Sonne gesehen haben, die hier fast ihr ganzes Leben verbracht haben, die sich nun fragen, wie das hier weitergehen soll. Ihnen ist jetzt nichts geblieben. Rein gar nichts. Kalt wird’s in den nächsten Tagen. Ihr Angreifer, euch ist doch gar nichts Heilig, Behinderte bombardiert ihr, als ob die euch etwas getan hätten …“
Video vom 3. März 2022
Die langjährige Köchin des Hauses beschreibt in dem Video:
„Hier der Blick auf Zimmer im 3. Stock, hier lebten vollständig blinde Kinder, die sich ganz auf ihr Gehör verlassen, auf ihre verbliebenen Sinne. Sehen Sie hier: Zimmer von Pädagogen, die 30 oder 40 Jahre ihres Lebens mit vollem Einsatz verbracht haben, all ihre Kompetenz eingesetzt haben, die die ihnen hier anvertrauten Kinder mindestens so liebten wie ihre eigenen. Sehen Sie sich hier diese Lehrmittelräume an, die Exponate, alles zerstört oder durcheinander. Es ist alles so schrecklich. Nichts ist diesen Angreifern heilig, vor nichts machen sie halt. Es erinnert“, so die Köchin zum Schluss, „an Hitlers Untaten.“
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