Nach einer Corona-bedingten 4-jährigen Pause nahm das DKBW vom Mittwoch 25.05. bis Samstag 28.05. am Katholikentag 2022 teil. Austragungsort war in diesem Jahr Stuttgart. Mit rund 27 000 lag die Zahl der Besucher*innen zwar weit unter den 80 000 vom vorherigen Katholikentag in Münster, dennoch freute sich der Infostand des DKBW über viele Interessierte.
An drei Veranstaltungstagen vertraten Mitarbeiter des DKBW, der Hörbücherei und des Blindenschriftverlags, zusammen mit dem Vorsitzenden des DKBW Herrn Dr. Aleksander Pavkovic und seiner Frau Annette Pavkovic (Geschäftsführerin des Verlags) den Verein und seine Einrichtungen. Direkt nebenan befand sich der Stand des KBW Baden-Württemberg. Vorgestellt wurden die Projektarbeiten des DKBW, die große Bandbreite des Blindenschriftverlags und das Ausleihsystem der Hörbücherei.
Als barrierefreie Bücherei fand das DKBBLesen viel Zuspruch beim vorbei strömenden Publikum. Potenzielle Neukunden erfuhren näheres über die Ausleihmöglichkeiten sowie das Buchtitelangebot. Ein guter Einstieg für allgemeine Gespräche bot der mitgebrachte DAISY Player, der vielen ins Auge fiel. Auch eine der ehrenamtlichen Sprecherinnen der Hörbücherei stattete dem Stand einen Besuch ab.
Eine weitere Einstiegshilfe in spannende Konversationen boten die vom Blindenschriftverlag hergestellten und vor Ort verteilten Braillealphabete. Egal ob Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene oder Ältere: das Interesse, mehr über die Blindenschrift zu erfahren war groß. Eindruck machte gleichermaßen die mitgebrachte Einheitsübersetzung, deren Übertragung und Druck der Verlag im vergangenen Jahr durchgeführt hat. Die Tatsache, dass die Bibel in Braille 51 Bände umfasst, machte so ziemlich jeden sprachlos. Gleichzeitig wertschätzten die Leute diese Arbeit im speziellen, wie auch die Übertragung von Büchern und sonstigen Infomedien in Braille im Allgemeinen.
Kardinal Marx, Bischof Fürst und Weihbischof Eberlein statteten dem Stand im Laufe des Katholikentags einen Besuch ab. Kardinal Marx sprach beispielsweise mit Dr. Aleksander Pavkovic über die Aufgaben des DKBW. Weihbischof Eberlein hörte sich interessiert an, was Frau Gerlinde Gregori (Vorstand des DKBW) zu berichten hatte. Auch eine Initiatorin der Bewegung „Maria 2.0“ kam auf den, wie sie sagte „fröhlich aussehenden“ Stand zu und tauschte sich über Diversität in der Kirche und Gesellschaft aus.
Das Fazit des Katholikentags 2022 fällt aus Sicht der Mitarbeitenden durchweg positiv aus. Es hat den Eindruck, dass sehr viele Menschen auf Blindheit und Sehbehinderung aufmerksam gemacht wurden. Oftmals fand sich im Familien- oder Bekanntenkreis jemand, der selbst betroffen ist. Andere kamen auf die Mitarbeitenden direkt zu, da sie aktiv etwas für Barrierefreiheit und Inklusion tun wollen, wie beispielsweise ihre Visitenkarten, Infoflyer etc. in Braille zur Verfügung zu stellen. Eine positive Entwicklung, die hoffentlich weiter anhält und hin zu einer barrierefreien Gesellschaft führt.