Zwei konkrete Aktionen und ein großes Zoom-Meeting
Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe in Aktion
Am 14. März fuhr ein Team des DBSV und des ABSV (Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin) nach Polen. Dort machte sich ein Teil auf den Weg an die ukrainische Grenze, wohl im Bereich Lemberg, wo ca. 100 Menschen aller Altersgruppen ankommen sollten.
Der andere Teil des Teams fuhr in die Gegend von Danzig, um den dort bereits befindlichen Menschen (ebenfalls verschiedener Altersgruppen) Hilfsgüter zu bringen.
21  Personen – davon 11 blinde/sehbehinderte Kinder – wurden dann mit dem DBSV/ABSV-Team nach Berlin gebracht. Voraussichtlich werden sie in Brandenburg auf einem geeigneten Gelände unterkommen.
Sollte, wie u.a. vom DKBW Vorstand, Dr. Aleksander Pavkovic, angeregt, eine „Provisorische Ukrainische Blindenschule auf deutschem Boden“ eingerichtet werden, so könnte dies evtl. in der Nähe von Nürnberg geschehen. Ob es zu solch einem Projekt kommt, ist jedoch noch unklar. Viele Betroffene, die sich zunächst nach Polen geflüchtet haben, wollen bislang im Nachbarland verbleiben und hoffen auf eine baldige Rückkehr in ihre ukrainische Heimat.
blista hilft mit DKBW-Unterstützung
Das DKBW hat 7.000 € aus den bisher eingegangenen Spendengeldern an die blista Marburg überwiesen. Dieses Schulzentrum ist in Kontakt mit Blindenschulen in Polen und hat, auch dank unserer Unterstützung, größere Mengen an haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Medizinprodukten, aber auch Dinge wie Computermonitore gekauft. Außerdem unterstützten die Schule selbst sowie Partnerfirmen das Projekt durch Sachspenden. Herr Patrick Temmesfeld aus dem Schulleitungs-Team wird kommendes Wochenende in Krakau die Hilfsgüter übergeben. Sollte es weiteren konkreten Bedarf geben wird sich das DKBW gerne erneut beteiligen. .
Zoom-Konferenz zu den Ukraine-Hilfsprojekten
Der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) veranstaltete am 15. März eine Konferenz per Zoom. DVBS-Vorsitzender Werner Wörder moderierte..
Referieren werden Lothar Wüstner und Dr. Aleksander Pavkovic. Lothar Wüstner hat maßgeblich zur Verbreitung des DKBW- Spendenaufrufs in Medien seiner Heimatregion Fürth-Nürnberg, aber auch auf verschiedenen Kanälen der Selbsthilfe, beigetragen. Er ist ebenfalls in Kontakt mit Tetiana Kostina, einer blinden Lehrerin am Blindenzentrum Charkiw.
Absoluter Höhepunkt dieses Meetings war, dass Tetiana Kostina aus Charkiw fast während des gesamten Meetings, ca. 90 Minuten, mit dabei sein konnte. Sie berichtete, beantwortete Fragen und dankte mehrmals, hörbar bewegt, für die große Unterstützung durch die deutschsprachigen Freunde, Bekannte, aber auch und gerade die Verbände der Selbsthilfe.
Tetiana Kostina wird aller Voraussicht nach in Charkiw bleiben. Blind und seit einem U-Bahn-Unfall einarmig (= auf eine Prothese angewiesen), glaubt sie, die Unwägbarkeiten einer Flucht seien letztlich größer als der kurzfristige Nutzen durch mehr Sicherheit. Ihr gehe es soweit nicht schlecht, sie müsse eben vorsichtig sein und werde insbesondere nachts „regelmäßig ungebeten von diesem russischen Weckdienst der besonderen Art wach“, so sagte sie gestern wörtlich.
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