Was ist das „Katholische Blindenwerk Ost“? Wir sind eine Selbsthilfeorganisation, die für Menschen mit Seheinschränkung Hilfen anbietet, um Barrieren im Miteinander vor allem in der Kirche abzubauen. Über dies hinaus bieten wir Veranstaltungen an zum Austausch untereinander und zum gemeinsamen Erleben z.B. mit speziellen Führungen. Der religiöse Aspekt, welcher in unserem Namen erkennbar ist, kommt bei unseren Treffen nicht zu kurz. Der Wirkungskreis unseres Vereins umfasst das Erzbistum Berlin, sowie die Bistümer Dresden-Meißen, Magdeburg, Erfurt und Görlitz. Hier nun ein kleiner Bericht über unser Jubiläum.
Vom 30.09.21 bis 02.10.21 durften wie im Roncalli-Haus in Magdeburg das 30jährige Bestehen unseres Vereins feiern. Für viele der 30 Teilnehmer, war es nach langer Zeit der Einsamkeit und Entbehrungen durch die Pandemie bedingt, ein fröhliches Beisammensein in Gemeinschaft. Bei Gesang, bei Gesprächen von Angesicht zu Angesicht und an einem Spieleabend, mit Spielen, die für Blinde extra aufbereitet waren fanden wir Gelegenheit, dem Alltag ein wenig zu entfliehen. Doch nicht nur in den Räumen des Roncalli-Hauses erlebten wir Gemeinschaft, sondern auch bei einem Besuch des Dommuseums Magdeburg, wo wir einige Exponate ertasten durften und einen Führungskatalog in Blindenschrift zur Verfügung hatten. Das Kaffeetrinken am Freitag nahmen wir auf einem Schiff zu uns und bekamen gleichzeitig während der Fahrt noch etwas über die Gebäude am Ufer der Elbe zwischen Magdeburg und Schönebeck erzählt.
Am Samstag stand die Feierstunde auf dem Plan, zu der wir vom Bistum Erfurt die Seelsorgeamtsleiterin Frau Dr. Rademacher und aus dem Erzbistum Berlin den Leiter der Kategorial-Seelsorge Herrn Schwertfeger begrüßen durften. Aus dem Bistum Magdeburg, auf dessen Gebiet der Verein gegründet wurde, übermittelte uns Bischof Dr. Gerhard Feige als Schirmherr des Vereins ein Grußwort, da er in Frankfurt bei einer Zusammenkunft des „Synodalen Weges“ nicht fehlen durfte. Der Vorsitzende des “Katholischen Blindenwerks Nord“ Herr Foit und seine Frau waren unserer Einladung gefolgt. Vom Dachverband des Deutschen Katholischen Blindenwerkes erhielten wir von Frau Gregori ein Grußwort, welches unsere Geschäftsführerin Frau Schiller verlas.
In der Feierstunde verabschiedetem wir den langjährigen Geistlichen Beirat unseres Blindenwerkes Herrn Pfarrer Dr. Konrad Harmansa. Er war uns in vielen Situationen ein ruhiger, besonnener Begleiter, der uns bei mancher Diskussion mit Klarheit vor Augen stellte, worum es bei der anstehenden Entscheidung ging. Auch mit geistlichen Impulsen und Gottesdiensten hat er so manchen Regionalen Kreis, Bistumstag oder religiöse Freizeiten und Exerzitien bereichert. Wir danken ihm dafür herzlich. In unseren Tagen zum 30jährigen Jubiläum durften wir mit ihm ein Abendlob und zwei Heilige Messen feiern, was allen gut tat, zumal Einige von uns sicher in den letzten Monaten keine Gelegenheit hatten eine Messe zu besuchen. Wir freuen uns , dass Pfarrer Harmansa sich bereit erklärt hat bei Veranstaltungen uns weiterhin geistlich zu begleiten.
Frau Dr. Rademacher hielt uns in der Feierstunde einen Festvortrag über Barrieren in den Gemeinden und wie diese an Hand von Inklusion verschwinden können. Im gemeinsamen Gespräch beim Mittagessen war uns allen klar, Inklusion sollte eine Selbstverständlichkeit  sein und kein Aushängeschild. So spreche ich, als Blinder, ja auch einfach selbstverständlich von Wiedersehen, zumal es da nicht nur um all das geht, was wir mit den Augen erfassen. Allen Menschen, egal ob sie eine Einschränkung haben oder nicht wünsche ich noch viele schöne Begegnungen, die sie Gemeinschaft spüren lassen.
Möchten Sie mehr Informationen zu unserem Verein, dann wenden Sie sich an die Geschäftsstelle des KBW-Ost e.V., Abendleite 23, 09114 Chemnitz oder per Mail info@kbw-ost.de. (Johannes Pickel, Halle)