Aus der Unterstützung für die Blindenschule in Charkiw, sowie der Unterstützung der damals zu evakuierenden blinden Schülerinnen, Schüler, dem Lehrpersonal und Versorgung noch in der Schule verharrender Personen, hat sich in den darauffolgenden Monaten ein weiteres Projekt der allgemeinen Blindenhilfe entwickelt.
Anfang März 2022 wurde die Spezialschule W. G. Korolenko für blinde Kinder und Jugendliche (Charkiw) nach einem Artillerie- oder Raketentreffer evakuiert. Dies geschah, während gerade unsere Spendeninitiative für die Schule angelaufen war, mit der wir seit 1994 zusammenarbeiten. Mit unserem gezielten Spendenaufruf waren wir vom DKBW die erste Organisation der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe überhaupt im deutschen Sprachraum, die nach dem Beginn der russischen Invasion so schnell und zielgerichtet handelte.
Was wir bisher geschafft haben
Hilfsgüter: Die aus der Ukraine Evakuierten haben Schutz, Zuflucht und einen sicheren Lernort vor allem in Polen gefunden. Das DKBW hat Hilfsgütertransporte mitfinanziert.
Deutschkurse: Sehbehinderte und blinde Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, die in Deutschland sind, haben an der Marburger blista Sprachkurse erhalten. Das DKBW hat diese entscheidend gefördert.
Medienzentrum: In Bremen betreibt eine Lehrkraft aus Charkiw ein Braille-Medienzentrum. Dort werden Texte und Bilder in Blindenschrift und mit anderen tastbaren Materialien aufbereitet und den Schulen zur Verfügung gestellt, wo sich ukrainische Geflüchtete befinden. Das DKBW hat die Ausstattung des Bremer Ukraine-Braille-Medienzentrums mit Druckern und anderen Geräten großenteils mitfinanziert.
Mit dieser Lehrerin sind wir in engem Kontakt. Der Vorsitzende des DKBW hat sich als promovierter Slawist bereits vor Jahren mit dem Ukrainischen befasst, seine Kenntnisse nunmehr vertieft und kann somit mit den aktuellen und künftigen Projektpartnern unmittelbar kommunizieren.
Mutter-Kind-Camp: Die von Bremen aus tätige ukrainische Lehrerin organisiert vielfältige weitere Aktivitäten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Stiftungen und Organisationen europa- und weltweit, so etwa vor kurzem ein Mutter-Kind-Camp in Bulgarien. Eltern erfuhren in theoretischen und praktischen Kurseinheiten, wie sie für sich und ihre sehbehinderten oder blinden Kinder eine möglichst gute, Geborgenheit gebende Atmosphäre schaffen können trotz all der Unsicherheit mit Krieg und dem Leben fern der bekannten Umgebung. Kinder und Jugendliche erleben bei diesen und vergleichbaren Aktivitäten unbeschwerte Tage, Kurse in Mobilität, Orientierung, Computer- und Smartphone-Nutzung unter hochkompetenter Anleitung durch Expertinnen und Experten aus der Ukraine und ganz Europa.
Eines der Kinder, das in Bulgarien mit dabei war berichtet, wie schön es war: „Ich komme gerade aus Bulgarien zurück. Ich habe im Meer baden können, habe viel Neues kennengelernt, mit anderen Kindern gespielt, einmal war ich im Spiel Pirat. Vielen, vielen Dank allen!“
Vielen Dank sagen wir Ihnen, dass Sie uns bis hierher so großzügig unterstützt haben. Bitte helfen Sie uns auch weiterhin, damit wir Kindern, Jugendlichen und ihren Angehörigen aus der Ukraine auch weiterhin helfen können.
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Im folgenden Video berichtet ein Kind vom Mutter-Kind-Camp in Bulgarien:
Smartphone-Seminar: Im Rahmen dieses Projekts haben wir ein Smartphone-Seminar in Augsburg mitfinanziert.
Einen Podcast über das Seminar gibt es hier:
https://offsight.podigee.io/171-refugeekurs23