Ist dies nur bei den Pfadfindern ein guter Vorsatz?
Oft schon habe ich diesen Ausruf in meinem Leben gehört und jetzt, wo sich viele Mädchen und Jungen in den Sommerlagern der Pfadfinder befinden, ein Grund mal darüber nachzudenken.
Nun war ich selbst mit einer Gruppe von Menschen unterschiedlichen Alters unterwegs (von 17 bis 76 Jahren) und wir waren keine Pfadfinder. Dennoch hatte ich ein Gefühl in dieser Gruppe jeden Tag das Gute zu spüren. Es war ein gegenseitiges Geben und Nehmen von guten Worten und guten Taten. Unsere Begleitpersonen hatten den Blick dafür, an welcher Stelle ihre Hilfe gebraucht wurde und keiner von den Menschen, die Unterstützung brauchten, war ungeduldig oder gar knurrig, wenn es mal einen Moment dauerte bis die helfende Hand bei ihm war. Keiner fühlte sich ausgegrenzt! Wir konnten ein Miteinander erleben, was die Trennung nach einer Woche schwerfallen ließ. An dieser Stelle war deutlich zu spüren „Gutes tun“ braucht ein Gegenüber „das Gute zu empfangen“.
Nun ergab sich bei Gottesdiensten, die wir in dieser Woche feierten, folgendes Phänomen. Unabhängig voneinander haben drei Menschen, die mit uns den Gottesdienst feierten das Segnen in unterschiedlicher Weise aufgegriffen, nicht nur als einen Akt des Vorstehers beim Gottesdienst. Immer wieder hörten wir: „Segnen darf jeder!“, „Segnen bedeutet Gutes sprechen!“ Am Ende einer Andacht wurden wir angehalten unserem Nachbarn mit dem Finger ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen und dabei einen Segen zuzusprechen. So bekam jeder einen guten Zuspruch ganz individuell.
Jetzt sagen Sie vielleicht: „Schön und gut, aber ich war schließlich nicht dabei! Wie soll ich Gutes geben und Erfahren!“ Der Möglichkeiten gibt es viele, alle kann ich gar nicht aufzählen und so kommt hier eine kleine Auswahl von Beispielen unterschiedlichster Art.
- Bei der Verabschiedung eines Besuchs – Ihm eine gute Zeit wünschen!
- Dem Kind, das sich alleine auf den Schulweg macht – ein Kreuz auf die Stirn zeichnen!
- Dem Partner vor dem Einschlafen – eine Gute Nacht wünschen!
- Organisationen, die für andere da sind – bei ihren Aktivitäten auf unterschiedliche Weise unterstützen!
- Über andere Menschen gut sprechen, getreu dem Spruch: In jedem steckt das Gute!
- Uns bei Mobbing und Lästern nicht beteiligen!
- Gutes einfach annehmen ohne zu hinterfragen, was damit von uns wohl gewollt sein könnte!
Damit will ich die Beispiele beenden, Sie können sicher selbst noch einige finden.
Was passiert nun, wenn wir versuchen, dies zu beherzigen? Wir werden alle Pfadfinder! – Nein! Gutes tun und Gutes sprechen kann vielleicht die Flut der negativen Nachrichten, die uns jeden Tag erreichen, mindern und mit einem Blick zum „Segnen“ können wir „Segen in die Welt bringen“.
Ihnen wünsche ich eine gute, gesegnete Zeit!