Die katholische Kirche feiert am Ende des Kirchenjahres das Christkönigsfest. Zu diesem Fest sind alle eingeladen, obwohl es in vielen Gegenden den Eindruck vermittelt, ein Fest der Jugend zu sein: Da ergehen extra Einladungen, und mancherorts treffen sich die Jugendlichen abseits der Gemeinden, um in größerer jugendlicher Gemeinschaft zu feiern. Doch überall wo in den Kirchengemeinden Gottesdienst gefeiert wird, wird das Christkönigsfest gefeiert.
Ich nehme dies zum Anlass, mit Ihnen mal auf den zu schauen, der uns da einlädt.
Ein König, dessen Menschwerdung wir in vier Wochen feiern. Eine königliche Geburt, die nicht in einem Bett von Samt und Seide gebettet ist, sondern so nah an uns Menschen heran kommt, das Königskind in eine Futterkrippe zu legen. In einen Stall konnte damals jeder gehen. So mancher hat in einem Stall Wärme und Geborgenheit gesucht. In all dies hinein ist dieses kleine Königskind geboren. Feiere ich in der heutigen Zeit die Menschwerdung von Jesus Christus, dann erfüllt mich dies mit Wärme, Geborgenheit und Wohlgefühl. Ein Zeichen für mich: Gottes Menschwerdung ist immer noch gegenwärtig und ER will uns Menschen genau damit erreichen.
Schauen wir weiter in das Leben des Königs, den wir feiern dürfen.
Aufgewachsen ist er in einer Handwerkerfamilie, nicht wie es sich für einen Königssohn gehört in einem Palast oder zumindest einem Schloss. Da sehen wir:  Er ist nicht abgeschottet vom Leben, sondern mitten unter den Menschen groß geworden und hat die Nöte, das Leid und die Freuden der Menschen miterlebt.
Weiter geschaut in die Geschichte des „Königs“ hat es keine Audienzen in Palasthöfen oder Palastsälen gegeben. Er ging zu Fuß durchs Land zu den Menschen und lehrte sie. Sicher kamen die Menschen auch zu IHM. Mit dem „Gehen durch das Land“ ging ER zu den Menschen und suchte ihre Nähe.
Am Ende seines irdischen Lebens nahm ER, der Schuldlose, die Schuld der Menschen auf sich und gab sein Leben dafür. Ein königliches Geheimnis, das an dieser Stelle ein Geheimnis bleiben soll.
Dies sind einige Schlaglichter aus einem anderen königlichen Leben, als wir es aus der bunten Presse, Märchenbüchern oder Filmen kennen.
Zum Schluss schauen Sie mit mir gemeinsam auf ein Kirchenfenster, welches ich viele Jahre lang vor Augen hatte und das heute in meine Erinnerung fest eingebrannt ist: Mit der Helligkeit des Tages und erst recht bei Sonnenschein war es im Altarraum immer das hellste, meine Frau würde sagen das farbenfroheste Fenster. Bedeutsam ist für mich die Christusfigur in diesem Fenster, welche die Arme nach oben ausbreitet, eine Krone trägt und den Betrachter anschaut. Die Balken des Kreuzes sind verschwunden und mit Krone sowie Gewand steht da ein König vor mir. Für mich eindeutig ein Christkönigs-Fenster. Wenn man diese Figur betrachtet, zieht sie einen an und zeigt den Weg in eine lichtreiche Zukunft. Der Weg dahin wird durch Jesus Christus einfacher, denn die Arme und Hände deuten auf einen offenen Himmel hin.
Mit den Gedanken zum „königlichen Leben“ von Jesus und dem Gegenüber des Bildes kann ich gut das Christkönigsfest feiern.