Während die Spendenbereitschaft der Deutschen weiter sinkt, nimmt die Zahl derer die humanitäre Hilfe benötigen weiter zu.
Das Dilemma
Wie vorherige Woche bekannt wurde, sank die Spendenbereitschaft im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr abermals. Ein Trend, den humanitäre Organisationen bereits seit einigen Jahren beobachten. Besonders die Unterstützungen von sogenannten „Dauerspendern“ fallen immer häufiger weg, da diese in der Regel von Spender*innen höheren Alters getätigt werden. Jüngere Generationen spenden hingegen oftmals nur einmal, über einen längeren Zeitraum verteilt, dafür aber mehreren Hilfsorganisationen.
Doch belegen die Zahlen einen allgemeinen Rückgang der Spendenbereitschaft – nicht nur im Bereich der Dauerspenden. Der Grund: viele Menschen sehen in einer globalisierten Welt an erster Stelle die Politik in ihrer Pflicht humanitäres Leid zu bekämpfen. Und ganz unberechtigt ist dieser Gedanke zweifellos nicht. Die Weltpolitik kann vieles bewirken, nur muss man eines bedenken: deren Mühlen mahlen langsam, die betroffenen Menschen brauchen jedoch oft direkt Hilfe. Hilfe durch NGOs. Hilfe durch Privatpersonen.
In einen von Aktion Deutschland Hilf veröffentlichen Bericht vom 04.12.19 wird deutlich, wie wichtig und notwendig die Arbeit von NGOs ist und weiter sein wird. Die Vereinten Nationen, so heißt es in dem Text, prognostizieren für das Jahr 2020 einen erneuten weltweiten Anstieg derer die humanitärer Hilfe oder Schutz bedürfen von 149 Millionen (2019) auf ca. 169 Millionen. Es wird also deutlich, dass selbst in einer so fortschrittlichen Welt immer mehr Menschen Not leiden.
Wie das DKBW reagiert
Natürlich wissen auch die Hilfsorganisationen ob dieser Problematiken. Ähnlich wie viele andere NGOs verfolgt das DKBW daher das Konzept der nachhaltigen Entwicklungsarbeit. Mit anderen Worten: wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe.
Wie das funktioniert? Zunächst geben wir Direkthilfe dort wo es dringend benötigt wird. In einem zweiten Schritt sorgen wir dafür, dass regionale Institutionen die Hilfsprojekte für die Zukunft fortsetzen, damit die Hilfe von Außen nicht mehr benötigt wird.
Zwei gute Beispiele sind unsere Projekte in Burkina-Faso und Mexiko. In Burkina-Faso, genauer in Guilongou, beteiligen wir uns an der Ausbildung von Schwester Paulina Koala von der Kongregation der Schwestern der Unbefleckten Empfängnis (SIC: Soeurs de l’Immaculée Conception) zur Augenoptikerin. Nach erfolgreichem Abschluss wird sie als Fachkraft in der von den Schwestern geleiteten Ophthalmologie- und Optiker-Praxis Betroffene aus der Region beraten und mit passenden Sehhilfen versorgen. Somit ist das regelmäßige Vermitteln und Einfliegen von ausgebildeten Optikern für diese Region nicht notwendig.
Zum Projekt
In Mexiko wurden mit unsere Unterstützung 100 Regelschullehrer in einem 6tägigen Kurs Unterrichtsmethoden sowie Heilkunde nähergebracht. Dazu muss man wissen, dass in Mexiko blinde, sehbehinderte, aber auch anders behinderte Kinder an Regelschulen angenommen werden müssen, die Lehrkräfte jedoch keinerlei Schulungen bzgl. der besonderen Bedürfnisse dieser Schüler erhalten.
Zum Projekt
Den kompletten Bericht der Aktion Deutschland Hilft finden Sie
hier