Durch Schulbildung erhalten Kinder die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben. Sie können den Kreislauf der Armut durchbrechen, indem sie nach dem Schulabschluss eine Ausbildung absolvieren und einer beruflichen Tätigkeit nachgehen. So werden sie unabhängig von anderen und können ihr Leben eigenständig gestalten und bewältigen. Ihr Recht auf Bildung wird gewahrt. Das gemeinsame Lernen mit Kindern ohne Behinderung bereitet die Kinder auf ein späteres Leben außerhalb des „geschützten Raumes“ in der Schule vor. Durch das gemeinsame Lernen kommt es weniger zu Ausgrenzung und die soziale Akzeptanz von Menschen mit Behinderung steigt.
Die inklusive Schule in Anantapur, die wir erstmalig auf Ansuchen der Vicente Ferrer Stiftung unterstützen, hat Kapazitäten für insgesamt 250 Kinder. Im Rahmen dieses Projektes unterstützen wir 50 Kinder mit Sehbehinderung durch die Übernahme der Kosten für Schuluniformen und für die Verpflegung. Für einige blinde Schüler konnten durch unsere Unterstützung kürzlich auch neue Laptops angeschafft werden.
Die Kinder wohnen während des gesamten Schuljahres in der Schule und fahren in den Ferien nach Hause. Die Unterrichtsmaterialien und -methoden sind auf die Behinderung der einzelnen Kinder abgestimmt. Die Schulbücher und Lernmaterialen wurden in Braille-Schrift in die Sprachen Englisch, Hindi und Telugu (Landessprache) übersetzt und gedruckt.
Die Eltern könnten sich die Schulgebühren sowie Unterbringungskosten für ihre Kinder in einer auf die Bedürfnisse ihrer Kinder ausgerichtete Sekundarschule nicht leisten, da sie als Tagelöhner, Rikshafahrer oder Landarbeiter am Rande der Gesellschaft stehen. Die Kinder werden in der Schule rund um die Uhr betreut. Dies gibt den Eltern die Sicherheit, dass ihre Kinder gut untergebracht und versorgt sind.